Franz Seywald wurde 1891 geboren und maturierte 1910 am Akademischen Gymnasium in Salzburg. Er studierte in Wien Rechtswissenschaften und arbeitete anschließend für die Salzburger Landesregierung, seit 1931 war er Bezirkshauptmann von St. Johann im Pongau. Ab 1933 war er in der Vaterländischen Front aktiv und wurde nach dem Anschluss aus dem Staatsdienst entlassen.
In seiner Wohnung hörte Franz Seywald mit weiteren Gleichgesinnten regelmäßig ausländische Radiosender ab. 1944 wurden er und weitere 11 Personen dieses sogenannten „Abhörkreises“ aufgrund einer Denunziation verhaftet.
Drei Monate nach der Verhaftung fand der Prozess statt, bei dem Franz Seywald und Karl Biack zum Tod verurteilt wurden. Am 24. Juli, also zwei Tage nach der Urteilsverkündung wurde Franz Seywald in seiner Zelle erhängt vorgefunden. Nach den offziellen Quellen des NS-Regimes hieß es bis 2014, dass er Selbstmord begangen habe.
Sein Enkel Thomas Seywald, Galerist in Salzburg, versucht seit 2014, die offizielle Geschichte über den Tod seines Großvaters richtig zu stellen. Er berichtet im Interview, warum er überzeugt davon ist, dass sein Großvater von Nazis in der Zelle ermordet wurde.
Gestaltung und Produktion: Lilly Brack, Lilly Vriens, Eva Schmidhuber
Quellen: www.oecv.at
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).