Karl Theodor Demant, der träumende Architekt

Die Autorin Verena Wagner erzählt von Ihren Recherchen über den Architekten Karl Theodor Demant, der 1938 mit seiner Familie schließlich aus Österreich fliehen musste und nicht wieder zurückkehren sollte.

In der Zwischenkriegszeit reagierte der Kosmopolit und Intellektuelle Demant auf die extreme Armut in Linz rasch und kreativ. Er entwickelte mit Kollegen, basierend auf einer Art Selbsthilfekonzept, einen Siedlungstyp, der es arbeitslosen Arbeitern erlaubte, ihre Häuser selbst zu bauen. 1934 beginnt man in Linz diesen Siedlungsbau an drei Standorten, um die Situation von Arbeitslosen zu verbessern. Doch bereits 1938 wird auch das Haus des jüdischen Architekten „arisiert“ und alle Siedlungen geschliffen. Ein Jahr später, 1939, werden dort – wo eine der Demant-Siedlungen zerstört wurde -, die Hermann-Göhring-Werke (Spatenstich: Mai 1939) erbaut.

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Der Krieg verändert alles und für immer. Die Familie kann nur mittels der raschen Hilfe von Freunden Visa erhalten und wird in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Heute ist das architektonische Erbe des Karl Theodor Demant weitgehend in Vergessenheit geraten.

Ein Interview mit der Autorin Verena Wagner. Sie hat 2008 das Buch „Jüdisches Leben in Linz“ im Wagner Verlag Linz aufgelegt. 2013 wird Sie eine Biografie des Architekten Karl Theodor Demant veröffentlichen.

 

 

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