Ilse wurde im November 1928 in Linz geboren. Sie war oft krank, führte aber ein behütetes Leben. Am liebsten spielte sie im Volksgarten, ging mit ihren Eltern am Freinberg spazieren oder aß in einer Linzer Konditorei leckere Mehlspeisen. Erdbeerschiffchen und Indianerkrapfen waren ihre absoluten Lieblinge.
Mit dem Einmarsch Hitlers in seine „Heimatstadt“ änderte sich schlagartig sehr viel für das damals neunjährige Mädchen. Plötzlich durfte ihre beste Freundin nicht mehr mit ihr spielen, ein fremder Mann kam und nahm sich einfach ein wertvolles Bild von der Wand, die Eltern verloren Geschäft und Wohnung und der Vater wurde ins Konzentrationslager Dachau gebracht.
Dennoch gelang der Familie noch rechtzeitig die Flucht nach Shanghai, von wo Ilse mit ihrer Mutter im Februar 1949 in den jungen Staat Israel übersiedelte.
Die Geschichte von Ilse ist in einem jüngst erschienenen Kinderbuch festgehalten: „Weg von hier… Linz-Shanghai-Israel“. In diesem Buch werden Stationen des Lebens von Ilse Mass in einer für Kinder um 10 Jahre verständlichen Form erzählt. In einem Glossar am Ende des Buches werden Begriffe wie Anschluss, Chanukkah oder Gestapo erklärt.
Die Autorinnen, unterstützt von der angehenden Historikerin Angelika Schlackl, haben zum Buch aber auch noch eine sehr ausführliche Website gestaltet, auf der neben Videos und Interviewsequenzen auch Hintergrundinformationen und didaktisches Rüstzeug für den Schulunterricht bereitgestellt werden (http://www.weg-von-hier.at/).
Im Studiogespräch erzählen die beiden Autorinnen von ihrem Weg zu diesem Buch, der Beziehungsarbeit, die Oral History bedeutet und den ersten Reaktionen auf das Buch.