Produktion: Freies Sender Kombinat, Hamburg
Helene Heyckendorf. Die Hamburger Kommunistin wurde im April 1945 im KZ Neuengamme ermordet. Erhängt. Sie und ihr Mann Max hatten sich beide dem Widerstand gegen die Nazis angeschlossen. Gewohnt haben sie im Schanzenviertel – in der Susannenstraße – dann in Eimsbüttel. Vor ihrem letzten Wohnhaus, in der Vereinsstraße 59, liegt nun zu ihrem Gedenken ein Stolperstein.
Helene Heyckendorf gehörte zum Umkreis der Widerstandsorganisation Bästlein-Jacob-Abshagen, einer der wichtigsten Widerstandsgruppierungen gegen den NS. Vor allem aus Großbetrieben heraus wollten die 300 Mitglieder der Gruppe den Kampf gegen das NS-Regime führen und für ein schnelles Kriegsende arbeiten. In über 30 Hamburger Betrieben und Werften entstand ein konspiratives Netzwerk. Die Widerstandskämpferinnen und -kämpfer halfen ausländischen Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter, informierten über den tatsächlichen Kriegsverlauf und betrieben Sabotage. Helenes Ehemann Max beispielsweise organisierte Fluchtwege nach Skandinavien. Über ihre Aktivitäten ist heute leider nichts Bekannt. Nachdem die Gruppe durch die Gestapo enttarnt war, floh Max Heyckendorf vor der Verhaftung. An seiner Stelle nahm man Helene Heyckendorf in die so genannte „Sippenhaft“. Im Arrestbunker des KZ Neuengamme wurde sie im April 1945, also kurz vor Kriegsende, mit 12 anderen Frauen und 58 Männern erhängt. Ohne Prozess und ohne Gerichtsurteil. Damit versuchten die Nazis in der Endphase des Krieges wichtige Zeugen auszulöschen, die den Alliierten hätten aussagen können. Weiterlesen